Vortrag Frau Dr. Spranger

Mit Wilhelm Jost zum Lutherplatz – Vortrag und Rundgang mit der Kunsthistorikerin Dr. Britta Spranger am 29. April 2017 am Wasserturm-Süd in Halle

Die insbesondere im Bundesland Hessen und zunehmend auch in Halle/S. bekannte Kunsthistorikerin, Frau Dr. phil. Britta Spranger aus Mainz, hielt am 29.April 2017 auf Einladung des Fördervereins  Wassertürme der Stadt Halle e.V. einen interessanten Vortrag über das Wirken von Stadtbaurat Wilhelm Jost Mitte der 20-er Jahre in Halle.

Die Ausführungen von Frau Dr.  Spranger waren ausdrücklich in die Atmosphäre eines Rundganges am  Wasserturm-Süd auf dem Lutherplatz, einschließlich in eine Besichtigung unserer kleinen Ausstellung im Turminneren eingebunden. Zwar hätten wir uns einen größeren Zuspruch seitens unserer Vereinsmitglieder vorstellen können, aber immerhin rund 15 Mitglieder und Gäste konnten sich über den damals von Stadtbaurat Jost praktizierten architektonischen „Jugendstil“ und dessen Fortentwicklung am Wasserturm-Süd und über viele anderen Bauten in Halle informieren.

Besonders hervorgehoben wurde von Frau Dr. Spranger die Fülle an realisierten Baumaßnahmen allein im Jahr 1927 – zugleich dem Baujahr dieses neuen Wasserturmes.  Darunter zählen u.a.  auch das Umspannwerk Turmstraße, das alte Kraftwerk Trotha, einige Verteil- und Umspannanlagen für die Energieversorgung in Halle, die Gestaltung des Gesundbrunnen-Bades und vieles mehr.

Das natürlich weitere architektonisch bedeutsame Bauten in Halle, wie z.B. der Gertraudenfriedhof, die Kreissparkasse, der Ratshof, das Stadtbad Halle u.v.m.  die Schaffenszeit von Wilhelm Jost in den Jahren seines Wirkens in Halle – also zwischen 1912 und 1939 prägen, wurde selbstverständlich ebenfalls erwähnt.

Frau Dr. Britta Spranger, bereits Mitte 80, aber sehr lebensfreudig und agil, beschäftigt sich als Kunsthistorikerin seit weit über 40 Jahren mit dem Leben und Schaffen von Wilhelm Jost und seinem wohl  auch in internationalen Fachkreisen der Jugendstil-Baukunst bedeutsamen Bad Nauheimer Kuranlagen. Ihre Fachkompetenz wurde mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt.

Für die oftmals wohl sehr technisch orientierten „Wasserturmleute“ in Halle bot  die kunsthistorisch orientierte Sichtweise auf die sie täglich umgebenden Zweckbauten sicherlich einen neuen und aufhellenden Blickwinkel.

Werner Nedon

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